Stellungnahme zum Haushaltsplan 2024
und den Wirtschaftsplänen für die Eigenbetriebe Abwasserbeseitigung und Versorgungsbetriebe

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Welte-Hauff,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats,
sehr geehrte Bürgerschaft,

Die Haushaltsvorberatungen für das 2024 waren – wie bereits in den vergangenen Jahren – nicht gerade ein Vergnügen. Bereits aus den Vorjahren war uns bekannt, dass die Mittel be-schränkt sind und keine großen Spielräume für Sonderwünsche offenlassen. Die wichtigsten Eckzahlen des Haushalts 2024 verdeutlichen dies.
Im Haushaltsjahr 2024 liegen unsere voraussichtlichen Einnahmen bei ca. 23.844.200 € und unsere Ausgaben bei ca. 27.021.100 €. Unter Berücksichtigung der außerordentlichen Erträge ergibt sich ein Defizit in Höhe von knapp 3 Mio. €.

Jetzt könnte man natürlich sagen: „Hättet ihr mal gespart und nicht so viel ausgegeben!“
Ok, dann hätten wir vielleicht mehr Geld in der Kasse. Wir wären aber in Sachen Breitband-ausbau, Ausbau der Wasserversorgung, Ausbau und Erneuerung der Kläranlage, Errichtung und Ausbau von Nahwärmenetzen, An- und Umbau der Conrad-Weiser-Schule, usw. keinen Schritt weiter. Diese bereits begonnenen Projekte sind teuer und langwierig. Sie sind aber auch dringend notwendig, um den künftigen Anforderungen an eine vernünftige Versorgung gerecht zu werden.
Man sollte es daher positiv sehen: Sobald diese Projekte vollständig umgesetzt und abge-schlossen sind, haben wir in diesen elementaren Bereichen voraussichtlich für die nächsten 25 bis 30 Jahre Ruhe. Andere Kommunen und Städte haben vieles, was bei uns bereits in der Umsetzung ist, erst noch vor sich.

Zudem ist zu berücksichtigen, dass uns als Kommune immer mehr Pflichtaufgaben (z. B. barrierefreier Umbau der Bushaltestellen) aufs Auge gedrückt werden. Jedoch werden weder vom Land, noch vom Bund ausreichende Gelder für deren Umsetzung zur Verfügung gestellt. Somit braucht man sich nicht mehr zu fragen, wie diese hohen Ausgaben zustande kommen.

Die oben genannten Projekte beschäftigen uns schon eine ganze Weile. Sie werden sich vielleicht an die Haushaltsreden der letzten Jahre erinnern und sich fragen, weshalb sich vieles wiederholt. Es ist eben schlicht und ergreifend so, dass Investitionen in Höhe mehrerer Millionen nicht in einem Jahr abgeschlossen und bezahlt sind.

I.
Dennoch dürfen wir nicht aufhören, in die Zukunft unserer Gemeinde und in deren Infrastruktur zu investieren. Für das kommende Jahr stehen u.a. folgende Maßnahmen an:

1.
Mit dem Um- und Anbau an der Conrad-Weiser-Schule sind wir einen großen Schritt weiter-gekommen. Allerdings hat sich – entgegen der bisherigen Aussagen – herausgestellt, dass eine Beschulung während der Bauphase schwieriger ist als erwartet. Eine Containerlösung wurde geprüft, kommt aber aufgrund absurd hoher Mietkosten nicht in Betracht. Wir müssen also Ausweichmöglichkeiten finden, um den Schulalltag trotzdem durchführen zu können und den Schülern eine angemessene Beschulung zu gewährleisten. Wir bitten daher dringend um Verständnis bei Schülern, Eltern und Lehrern, dass für die Zeit der Bauphase ggf. Beein-trächtigungen hingenommen werden müssen. Diese halten wir jedoch im Hinblick darauf, dass nach Abschluss der Bauarbeiten eine „neue“ Schule steht, für zumutbar.

2.
Flüchtlingsunterkünfte und Unterbringungsmöglichkeiten für wohnungslose Menschen
Die Unterbringung von geflüchteten Personen stellt alle Kommunen vor eine kaum zu lösende Aufgabe. Passender Wohnraum oder sonstige Einrichtungen sind nicht mehr vorhanden. Sie müssen von den Kommunen trotzdem zur Verfügung gestellt werden. Derzeit retten uns die Plätze, welche uns aufgrund der Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises in der Marbacher Straße angerechnet werden.
Mit dem Erwerb der Gebäude in der Hauptstraße und an der Strümpfelbacher Straße haben wir uns wieder etwas Luft verschafft. Für das kommende Jahr ist geplant, die Gebäude um-zubauen. Dabei haben wir darauf Wert gelegt, dass der Umbau in der Art erfolgt, dass die Gebäude in der Hauptstraße auch zukünftig als Wohnraum genutzt werden können. Wir be-nötigen nämlich nicht nur Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Personen, sondern insbesondere auch für in Not geratene Bürger und bezahlbaren Wohnraum.

3.
Das Rathaus soll durch einen Anbau vergrößert werden. Wir halten den Ausbau für nötig, um ausreichend Platz für alle Beschäftigten und zeitgemäße Arbeitsplätze zu schaffen. Zudem muss der Serverraum erweitert werden – Stichwort Digitalisierung der Verwaltung – und die Notstromversorgung musss gesichert werden. Im Haushalt 2024 wurden hierfür 250.000 € eingestellt. In den kommenden Jahren müssen weitere Mittel bereitgestellt werden. Zuschüsse wurden bereits beantragt und wir hoffen auf deren Bewilligung.

4.
Unsere kommunalen Gebäude sollen Photovoltaik-Anlagen erhalten und zwar alle Gebäude, auf denen dies möglich und sinnvoll ist. Im Jahr 2024 werden wir beim Bauhof in Kleinaspach mit der Errichtung solcher Anlagen fortfahren.

5.
Hinzu kommt, dass unsere bestehende Infrastruktur nicht vernachlässigt werden darf. Die Straßen, Brücken aber auch Feldwege müssen instandgehalten bzw. saniert werden. Bereits im Jahr 2019 wurde eine Straßensanierungskonzeption aufgestellt mit dem Ziel, jährlich Instandsetzungsarbeiten durchzuführen um einen Sanierungsrückstau zu vermeiden. Im kommenden Haushalt sind für diese Maßnahmen knapp 1,9 Mio. € eingestellt.

Ebenso stehen Mittel für die Ausstattung des Bauhofs, der Feuerwehr, der Schulen und Kin-dergärten sowie der Spielplätze zur Verfügung.

6.
Feuerwehr
Nach wie vor unterstützen wir die Forderung der Feuerwehr, ein neues Feuerwehrgerätehaus in Großaspach zu bauen. Gebaut werden kann jedoch erst dann, wenn ein Grundstück vorhanden ist. Dieses muss den Anforderungen des Feuerwehrbedarfsplanes gerecht werden und an einem geeigneten Standort liegen. Um umgehend in den Grunderwerb und die Planung einsteigen zu können, sind Mittel eingeplant. Jedoch sind wir auch auf die Unterstützung der Grundstückseigentümer angewiesen.

7.
Der Grunderwerb für das Gebiet „Jahnstraße“ und die Planungen für diesen Bereich müssen vorangetrieben werden. Es soll hier nicht nur ein weiteres Baugebiet erschlossen werden. Vielmehr gehen die Überlegungen dahin, dass das Gebiet auch altersgerechtes Wohnen umfasst und auch Tagespflegeplätze für ältere Personen angeboten werden können. So werden pflegende Angehörige entlastet und die älteren Mitbürger können in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Wir sind auf der Suche nach einem engagierten Träger, der ein entspre-chendes Konzept mit uns realisiert.

Unter dem Titel: „Älter und selbstbestimmt – Pflege neu denken“ in Aspach wird im Jahr 2024 eine Bürgerbeteiligung stattfinden. In Workshops und Arbeitskreisen können und sollen Bürger ihre Vorstellungen zu den Themen Wohnen im Alter, Pflege, usw. einbringen. Die Kosten für dieses Verfahren sind über das Förderprogramm „Quartiersimpulse“ gedeckt. Wir freuen uns auf Ihre konstruktiven Vorschläge und hoffen auf eine rege Teilnahme.

Nach wie vor vertreten wir die Auffassung, dass nicht nur Baugebiete auf der grünen Wiese ausgewiesen werden dürfen. Unser Angebot an Bauflächen ist begrenzt. Wir priorisieren daher das Schließen von Baulücken und die Sanierung von Bestandsgebäuden, um neuen Wohnraum zu schaffen. Wir bleiben daher bei unserer Forderung, über Förderprogramme die Ortskernsanierungen in allen Ortsteilen unserer Gemeinde voranzutreiben.

8.
Waldkindergarten
Bereits letztes Jahr haben wir beantragt, dass ein Waldkindergarten eingerichtet wird. Leider hat sich die Standortfrage für den Waldkindergarten schwieriger herausgestellt, als gedacht. Zurückzuführen ist dies auf – manchmal nicht mehr nachvollziehbare – Anforderungen an den Standort durch den Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS). Dieser ist für die Erteilung einer entsprechenden Betriebserlaubnis zuständig. Wir halten jedoch an der Forderung, einen Waldkindergarten einzurichten, fest und forcieren die Umsetzung.

II.
Soweit zu den Ausgaben. Kommen wir nun zu den Einnahmen.

1.
Die Gewerbesteuer bildet die wichtigste Einnahmequelle der Kommunen. Erfreulich ist, dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer stabil sind.
Jetzt könnte man in Anbetracht unseres Haushaltsdefizits daran denken, die Gewerbesteuer zu erhöhen. Hiervon haben wir bereits im Jahr 2023 Abstand genommen. Auch 2024 werden wir den Hebesatz nicht erhöhen. Das wäre das absolut falsche Signal! Auch die Gewerbe-treibende haben mit stetig steigenden Kosten zu kämpfen. Dann darf nicht auch noch eine höhere Gewerbesteuer zur weiteren Belastung beitragen.
Wichtiger ist uns, dass unsere Betriebe vor Ort gute Arbeitsplätze schaffen und erhalten, Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und – was nicht unterschätzt werden darf – sich im sozialen Bereich engagieren. Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle bei allen Gewerbetrei-benden in Aspach.

Unser Augenmerk muss vielmehr darauf liegen, dass unsere Betriebe in Aspach bleiben und sie sich vor Ort vergrößern können. Neuen Betrieben wollen wir attraktive Bedingungen bieten. Hierfür benötigen wir neue Gewerbeflächen. Unser Gewerbegebiet im Forstboden muss erweitert werden. Dafür kämpfen wir schon lange. Nach unserer Auffassung bietet sich im Zuge des Ausbaus der B 328 (früher L1115) eine neue Chance, den Ausbau der Gewerbeflä-che voranzubringen. Die Verwaltung wird daher gebeten, die Erweiterung des Forstboden weiterhin bei allen Institutionen und Entscheidungsträgern mit Nachdruck vorzubringen.

2.
Von einer Anhebung der Hebesätze für die Grundsteuern halten wir ebenfalls nichts. Dies würde nur zu einer weiteren Belastung der Bürgerschaft führen, ohne unseren Haushalt wirk-lich aufzubessern. Hinzu kommt die Unsicherheit, wie sich die Grundsteuer zukünftig darstellt, sobald die Grundsteuerreform abgeschlossen ist.

3.
In Anbetracht unseren schlechten Haushaltslage müssen wir unseren früheren Antrag auf Einführung einer Übernachtungsabgabe aus der Schublade holen und die Verwaltung erneut bitten, deren Umsetzung zu prüfen. In Anbetracht der Übernachtungszahlen in unserer Kommune versprechen wir uns zusätzliche Einnahmen, die dann gezielt für Tourismusprojekte, Wanderwege, Radwege u.a. eingesetzt werden können.

4.
Zukünftig ist zu erwägen, eine Parkraumbewirtschaftung einzuführen. Dies wurde von vielen Kommunen in jüngster Zeit forciert. Uns ist bewusst, dass dies mit einem hohen Verwal-tungsaufwand verbunden sein wird. Der Kosten-Nutzen-Faktor muss daher ermittelt werden, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können.
Neben dem finanziellen Aspekt versprechen wir uns durch die Parkraumbewirtschaftung auch eine Entlastung im ruhenden Verkehr, insbesondere eine Entspannung der Parksituation in den Wohngebieten.

5.
Wir kommen nicht umhin, Gebührenanpassungen vorzunehmen.

Unsere Hort- und Kinderbetreuung hat nach wie vor einen sehr hohen Standard und kann sich sehen lassen. Wir sind, was die Anzahl der Plätze anbelangt und die Ausstattung anbelangt, sehr gut aufgestellt. Außerdem wollen wir das Angebot durch die Errichtung eines Waldkindergartens noch attraktiver gestalten.
Problematisch ist jedoch nach wie vor, dass wir die Kosten der Kinderbetreuung nur unzurei-chend durch Kindergartenbeiträge abdecken. Allein die Personalkosten für die Kindertages-einrichtungen machen knapp 50 % unserer gesamten Personalkosten aus. In Zahlen ge-sprochen sind dies knapp 4,5 Mio. €. Hinzu kommen die Betriebskosten von über 5,4 Mio. €.
Von der Kommunalaufsicht sind wir angehalten, einen Kostendeckungsgrad in Höhe von 20% zu erzielen. Wir sollen also 20% der Kosten durch die Kindergartenbeiträge der Eltern abdecken. Derzeit beträgt der Deckungsgrad ca. 13 %. Die restlichen 87% trägt die Allge-meinheit.
In Zahlen gesprochen: Jedes Kindergartenkind wird mit ca. 1.300 € pro Monat bezuschusst.

Den vorgegebenen Deckungsgrad haben wir noch nie erreicht. Dafür wurden wir regelmäßig von der Kommunalaufsicht gerügt. Bislang haben wir das mit Fassung getragen. In Anbetracht unserer prekären Haushaltslage ist es aber nur noch eine Frage der Zeit, wie lange die Kommunalaufsicht uns das noch durchgehen lässt. Wir müssen also dringend eine Erhöhung des Deckungsgrades erreichen. Gleichzeitig müssen wir darauf achten, Eltern und Familien nicht über Gebühr zu belasten.
Wir schlagen daher vor, die Betreuungskonzepte so zu überarbeiten, dass zwar alle Angebote aufrechterhalten bleiben können, allerdings nicht mehr in allen Einrichtungen.
Erforderlich ist auch eine Anpassung der Öffnungszeiten an den tatsächlichen Betreuungs-bedarf und die Erhöhung der Schließtage pro Jahr. So können Einsparungen bei Sach- und Personalkosten erzielt werden. Diese würden sich auf die Gebührenhöhe auswirken.
Durch solche Anpassungen können wir zudem die Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigen im Kita Bereich attraktiver gestalten.

Bereits letztes Jahr hatten wir die Verwaltung gebeten, zeitnah eine Klausurtagung anzube-raumen, um eine Anpassung der Kitagebühren vorzubereiten. Im Jahr 2023 wurde daraus, aus verschiedenen Gründen, leider nichts. Außerdem hatten wir uns im Gremium aufgrund der hohen Inflation dafür entschieden, die Kindergartengebühren nur moderat anzupassen, um weitere Belastungen für Eltern und Familien zu vermeiden. Der Kostendruck zwingt uns aber, das bisherige Modell neu zu überdenken. Die Verwaltung wird aufgefordert, zu diesem Thema gleich im ersten Quartal 2024 eine Klausurtagung anzuberaumen. Eltern und Familien sollen ausreichend Zeit haben, sich auf die Anpassung der Beiträge einzustellen.

Darüber hinaus müssen weitere Gebühren auf den Prüfstand. Insbesondere alle allgemeinen Verwaltungsgebühren. Die Höhe der Gebühren muss dem tatsächlichen Aufwand angepasst werden um einen hohen Deckungsgrad zu erzielen.
Wir beantragen daher, dass sämtliche Gebührensatzungen überarbeitet und Gebührenver-zeichnisse angepasst werden.

6.
Um weitere Einnahmen generieren zu können, sind wir auch zukünftig darauf angewiesen, sämtliche Fördermittel zu nutzen, die zur Verfügung stehen.
Natürlich ist uns bewusst, dass diese Fördertöpfe erst gefunden und dann auch angezapft werden müssen. Bis jetzt ist dies gut gelungen. Dafür möchten wir uns bei der Verwaltung bedanken.
Schade ist jedoch, dass wir es aufgrund der engen Personaldecke bislang noch nicht geschafft haben, beim European Energy Award mitzumachen. Durch diesen könnten weitere Zuschüsse generiert werden, insbesondere für die Nahwärme. Eine Bewerbung und Teilnahme sind jedoch mit erheblichem Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden. Diesen kann die Verwaltung alleine kaum leisten.
Wir regen daher nochmals an, die früher bestandenen Arbeits-/Projektgruppen wieder ins Leben zu rufen; insbesondere die Projektgruppe „Aspach hat Energie“.
Auch die anderen Gruppen (Tourismus, Soziales, Verkehr, Dorfplätze, Jugend, Senioren, usw.) könnten wieder wichtige Impulse liefern und dabei helfen, neue Ideen umzusetzen. Die Verwaltung könnte dadurch entlastet werden.

Die ehrenamtliche Tätigkeit, sei es im Rahmen solcher Arbeitsgemeinschaften, im Verein, bei der Feuerwehr, DRK, Kirche, NABU, AWiA usw. ist für den Zusammenhalt einer Gemeinde enorm wichtig und gewinnbringend.
Die schnelle und erfolgreiche Einrichtung des Bürgerbusses zeigt, dass man mit ehrenamtli-chen Helfern viel bewegen kann.

Die Förderung der Vereine und Gruppen möchten wir trotz unserer angespannten Haushalts-lage weiterhin beibehalten.

III.
1.
Das NOW-Konzept für die Wasserversorgung ist so gut wie abgeschlossen. Jetzt müssen wir unsere Eigenwasserkonzeption noch vollständig umsetzen. Hierzu gehört die Erneuerung und Erweiterung des Prozessleitsystems, der Einbau einer Druckerhöhungsanlage im Hoch-behälter Schönenbühl und die Umbauarbeiten im Pumpwerk Einöd. Für diese Maßnahmen wird mit Kosten in Höhe von ca. 3,6 Mio. € gerechnet.
Ein entscheidendes Element der Eigenwasserkonzeption ist der Neubau des Hochbehälters Berghau. Dieser ist für die Wasserversorgung in Allmersbach a. W. und Rietenau dringend notwendig. Für den Bau wurden bereits Fördermittel beantragt. Diese wurden aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt. Ein neuer Förderantrag wurde bereits gestellt. Wir vertreten die Auffassung, dass dieser Hochbehälter unbedingt gebaut werden muss, zur Not auch ohne Zuschüsse, da ansonsten kein ausreichender Wasserdruck in den genannten Ortsteilen erzielt werden kann.

2.
Für die Erweiterung der Kläranlage und einer zeitgemäßen Abwasserbeseitigung stehen Investitionen in Höhe von weiteren ca. 3,9 Mio. € an. Die Erweiterung und Modernisierung sind bereits in vollem Gang.
Wir hatten bereits zu Beginn der Planungen gefordert, dass die Errichtung eines Faulturmes mitberücksichtigt wird, um energieeffizient arbeiten zu können. Wir begrüßen es daher, dass jetzt endlich eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wird. Die Ausgaben in Höhe von ca. 35.000 € sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten und im Hinblick auf zukünftige Einsparun-gen, die durch einen Faulturm erzielt werden können, tragbar. Enttäuschend ist jedoch, dass die Bezuschussung der Machbarkeitsstudie abgelehnt wurde. Vor dem Hintergrund, dass die Kommunen von allen Seiten angehalten werden, Energie zu sparen und klimaschonend zu handeln, ist dies für uns nicht nachvollziehbar.

Für den weiteren Ausbau des Nahwärmenetzes (3. Bauabschnitt) sind Investitionen in Höhe von ca. 4,5 Mio. € geplant.
Die Gemeinde Aspach ist eine der wenigen Kommunen, die bereits über ein eigenes Nah-wärmenetz verfügt. Der weitere Ausbau wird von uns nach wie vor befürwortet. Bei der Grundsatzentscheidung vor vielen Jahren haben wir in Anbetracht der hohen Investitionskos-ten erstmal schwer geschluckt. Jetzt zeigt sich jedoch, dass die damalige Entscheidung zu-kunftsweisend und absolut richtig war.
Leider schreiben wir bei der Nahwärme noch rote Zahlen. Um den weiteren Ausbau nicht zu gefährden, müssen wir die wirtschaftlichen Aspekte besser berücksichtigen. Mit Hilfe der Wirtschaftlichkeitsanalyse soll ein kostendeckender Nahwärmepreis ermittelt werden.
Langfristig kann daran gedacht werden, die Sparte „Nahwärme“ von einer Betreibergesell-schaft führen zu lassen; das Netz muss jedoch in kommunaler Hand bleiben.

Es ist wichtig, die Energiewende auch in Aspach voranzubringen und wir müssen unseren Beitrag dafür leisten. Unstreitig ist, dass wir auf erneuerbare Energien umstellen müssen.
Viel diskutiert wird derzeit die Planung mehrerer Windkraftanlagen in unserer direkten Wald-umgebung. Den Standort „Amalienhöhe“ sehen wir allerdings kritisch. Wir gehen davon aus, dass der Wald irreparabel geschwächt wird und weitere Folgeschäden im Umfeld der einzel-nen Windanlagen auftreten. Der Wald kann auf diesen Flächen seine Funktionen nicht mehr erfüllen.
Wenn wir Windkraftanlagen an diesem Standort ablehnen wollen, sind wir jedoch in der Pflicht, Alternativen für den Ausbau erneuerbarer Energien auf unserer Gemarkung aufzuzeigen. Für vielversprechend halten wir den Ausbau von Solaranlagen. Da die Dachflächen für den Energiebedarf jedoch bei weitem nicht ausreichen werden, ist es unumgänglich, Gebiete für Freiflächen-Photovoltaik auszuweisen. Dies halten wir sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich für sinnvoller. Außerdem erhoffen wir uns bei diesen Anlagen eine höhere Ak-zeptanz innerhalb der Bürgerschaft.
Bei der Ausweisung der Flächen müssen wir aktiv werden und unsere Planungshoheit nutzen, bevor übergeordnete Stellen die Flächen festlegen. Wir beantragen daher im Haushalt 2024 Mittel für die entsprechende Planungen aufzunehmen.

IV.
Sehr geehrte Damen und Herren,

wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Verwaltung, insbesondere bei unserer Kämmerin, Frau Hecht. Sie hat eine Mammutaufgabe übernommen und musste einiges aufarbeiten. Uns liegt endlich die Eröffnungsbilanz vor. Den noch fehlenden Rechnungsabschlüssen sehen wir zeitnah entgegen.

Weiter bedanken wir uns bei allen Beschäftigten im Rathaus, im Bauhof, in der Wasserver-sorgung, in der Bücherei, in unseren Kinder- und Jugendeinrichtungen, Schulen und allen Dienststellen.
Das vergangene Jahr war sehr turbulent und hat Ihnen und den Gremiumsmitgliedern einiges abverlangt. Leider gibt es immer wieder Menschen, die meinen, sich durch persönliche Angriffe und Anfeindungen auf Amts- und Mandatsträger profilieren zu müssen. Durchsetzen werden die sich jedoch nicht! Denn die überwiegende Mehrheit unserer Bürgerschaft wünscht sich sachorientierte Diskussionen, bürgernahes Handeln und ein gut funktionierendes Verwaltungsteam mit Fachkenntnissen. Dafür werden wir uns auch zukünftig einsetzen. Man kann in der Sache heftig streiten und heiß diskutieren; Anstand und Respekt vor dem Anderen und seiner Person müssen dabei jedoch immer gewahrt werden. In diesem Sinne werden wir unsere Arbeit im Gemeinderat zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen sowie der Verwaltung fortführen.

Den Mitgliedern des Personalrats gratulieren wir auch an dieser Stelle zur Wahl und wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.

Wir bedanken uns nochmal ganz herzlich bei allen Ehrenamtlichen. Ohne Ihren Einsatz, Zeit und vielfältigen Ideen ist das soziale und kulturelle Leben in unserer Gemeinde nicht denkbar.
Allen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr und allen Mitgliedern des DRK Ortsver-eins Aspach sagen wir ein besonderes Dankeschön. Sie stehen (wie selbstverständlich) Tag und Nacht für uns alle zur Verfügung.

Die Freie Wählervereinigung Aspach stimmt dem Haushaltsplan 2024 und den Wirtschaftsplänen zu.